Der Flug nach Sydney verlief natürlich nicht einfach und ereignislos. Das hätte mich ja auch geärgert, denn ich war ja schon voll auf Abenteuer eingestellt... nicht.
Nach der obligatorischen Durchleuchtung und Begrapschung von mir und meinem Gepäck bin ich dann ins Flugzeug rübergesteppt. (Die Wartezeiten, die immer zwischen den einzelnen Stationen liegen will ich jetzt mal großzügig übersehen). Alles schön soweit, bis die Fluggesellschaft oder eine höhere Macht dann zum Stilmittel der Klimx griff: Erst hieß es, nachdem wir schon losgerollt waren, dass es technische Probleme gibt und wir etwas verspätet losfliegen würden. Dann durften wir alle nochmal das Flugzeug verlassen, weil die Reparatur der Hydraulik (wo irgendein Ventil kaputt war) sich noch zwei bis drei Stunden hinziehen werde. Und am Schluss durften wir alle ins schöne Hotel Sherton (oder wie auch immer das riesige Hotel da im Flughafen nochmal hieß) und die wunderbare Frankfurter Gastfreundschaft genießen (die wirklich nicht schlecht war). Ich hatte Glück und war in den vorderen 10% der Schlange im Hotel, sodass ich nur circa eine halbe Stunde auf mein Zimmer warten musste. Dann konnte ich mir vier Stunden Schlaf gönnen, denn von acht bis zehn gab es Frühstück (das sogar recht gut war). Das Mittagessen war wohl eher ein Fail und danach ging es auch schon zu Versuch zwei. Nebenbei musste ich auch noch versuchen, meinem Freund in Australien und meiner Familie die frohe Botschaft zu bringen (denn der Flug hatte über 16 Stunden Verspätung).
So, nun aber zu meinem Flug selbst:
Der war eigentlich ganz cool und ziemlich lang. Ich hatte zuerst einen etwas doofen Platz (zwar hatte ich dank geringer Passagierdichte sogar quasi zwei davon), von dem aus man nicht rausgucken konnte. Teil Zwei des Fluges (für den ich dann doch nochmal eine Runde durch den Flughafen drehen musste) war dann aber besser: Ich hatte eine ganze Reihe für mich (und damit viel Platz zum Schlafen) und konnte mich auch noch wunderbar ans Fenster setzen, was mir dann noch einen spektakulären Ausblick auf das nächtliche Sydney beschert hat (verdammt, ist die Stadt groß!) Auch wenn das Personal es nicht gebacken bekommen hat, mir einen Kugelschreiber zu organisieren, waren die doch alle recht cool (Ich war überrascht, dass das fast alles Kerle waren).
Insgesamt hat der Flug jedenfalls Spaß gemacht (jedenfalls jetzt, da er vorbei ist). Ich hab endlich Illuminati gelesen (cooles Buch), hab eine unglaublich männliche Serie namens Man vs. Wild (iirc) geguckt, die zu null Prozent gestellt war und außerdem einen Film namens Book of Eli (cooles Post-Apokalypse-Setting). Ich hab fast gar nicht geschlafen (das ist ziemlich unbequem, wenn man <3 Plätze hat) und es trotzdem halbwegs frisch überlebt. Jetzt warte ich auf meinen Freund und das Jet-Lag. Der Typ am Geldwechsel Schalter hat auf jeden Fall etwas erstaunt geguckt, als ich ganze zwanzig Euro umgetauscht habe (zu einer katastrophalen Rate). Sogar das Essen war halbwegs brauchbar. Ich bin ja schon enttäuscht, dass wir weder über den Rand der Scheibe geflogen und gegen einen der Elefanten geknallt sind noch auf einer mysteriösen Insel mit Rauchmonstern gelandet sind.
Gute Nacht allerseits.
Na, da habe ich ja endlich etwas aus dem Känguruhland zu berichten... zumindest, dass Sydney SEHR groß ist ;-) Wir erwarten natürlich weitere Berichte. Mister Knispel (M.) hat übrigens heute noch von Dir erzählt und er wusste genau, dass Du inzwischen in Australien sein musst. Die anderen haben ihm ganz klar zugestimmt.
Lass es Dir gut gehen!
Angel.a