Und wieder einmal gibt es begeisternde Neuigkeiten aus Sydney. Vergesst das Kommentieren nicht, sonst wird mir glaub ich bald langweilig, immer zu bloggen...
Also ich bin doch tatsächlich zum Bondi Beach gegangen, zusammen mit der bezaubernden Eva, die da einen frisch angekommenen Freund aus Neuseeland besuchen wollte. Kurze Erklärung: Eva ist eine Deutsche, die für etwa 10 Tage bei uns in der Wohnung gewohnt hat und jetzt nach Japan geflogen ist. Wir sind leider erst ziemlich spät los gekommen (und ich war nicht schuld daran :P) und waren erst kurz vor Sonnenuntergang am Strand. Wir haben dann den Freund im Hostel aufgesucht und sind dann mit ihm und einem Engländer (der eine deutsche Mutter hat und schon seit über zwanzig Jahren in Australien lebt) einen Kaffee trinken gegangen. Der Brite hat ziemlich abgedrehte Geschichten erzählt, so hat er beispielsweise angeblich bei Liverpool gespielt. Außerdem wurde ihm seine Identität gestohlen, die er erst nach sechzehn Jahren wiederbekommen hat und deswegen will er jetzt die Regierung in Millionenhöhe verklagen. Der Typ war etwas nervig, aber der Neuseeländer war cool (und der Kaffee war auch gut). Der Sonnenuntergang, mit dem ich ursprünglich zum Mitkommen bewegt wurde, war dann leider nach unserem Café-Aufenthalt auch schon vorbei, aber immerhin konnten wir dann den Mond über dem Wasser bewundern. Ich muss auf jeden Fall wiederkommen, um den Strand bei Sonnenschein mal ausgiebiger zu inspizieren (baden kann man ja leider im Moment nicht wirklich). Neben dem Bondi Beach steht noch Manly Beach auf meiner ToDo-Liste.
Nun zum Thema Jobsuche: Am Dienstag habe ich mich dann endlich aufgerafft, habe mein Resume 50 mal ausgedruckt und bin damit in die Stadt gezogen, mit dem glorreichen Ziel, die Herzen aller Arbeitgeber im Sturm zu erobern. Die Begeisterung derselben war allerdings eher verhalten und ich muss jetzt auf Anrufe warten. Ein paar Begegnungen während der Jobsuche will ich euch aber nicht vorenthalten. Einige Manager waren recht freundlich und haben mir sogar Tipps gegeben, wo ich es mal versuchen könnte.
Dann in einer Seitenstraße in der Nähe der Oxford Street bin ich auf ein nettes kleines Kaffee gestoßen und bin auch gleich da reingangen, um dem Besitzer mein Resume zu überreichen. Das Kaffee sah so toll aus, dass ich in der Annahme, einen grandiosen Kaffee zu erhalten, direkt mal einen Mocca bestellt habe. Der Besitzer kam mir irgendwie sympathisch vor und da stellte sich dann raus, dass es David von der Coffeegang war, einer der anderen Ausbilder von der Schule, bei der ich die Kunst des braunen Heißgetränks gelernt habe. Er hat mich dann auch erkannt (er war an einem Tag mal kurz da und hatte mir ein Foto von seiner süßen kleinen Tochter gezeigt, warum auch immer :-D) und wir haben gequatscht. Im Übrigen ist er Deutscher und hätte mich gerne eingestellt, hat aber zur Zeit schon eine andere Aushilfe. Den Kaffee habe ich dann spendiert bekommen und außerdem noch einen Tipp, wo ich mich mal bewerben könnte. Außerdem habe ich die Aussicht, vielleicht für kurze Zeit später da aushelfen zu können (so spontan). So motiviert und koffeintechnisch wiederbelebt bin ich dann weitergezogen.
Etwas später bin ich dann in so ein Restaurant im Park in der Nähe von St. Mary reingeschneit und die nette Kellnerin hat mir dann auch den Manager organisiert. Der wiederum hat dann seinen Küchenchef geholt, der sich als Deutscher namens Alex entpuppte. Alex wollte mir auf jeden Fall einen Job verschaffen, im Moment sei nur zu wenig los, sodass in der Küche keine Hilfe nötig sei. Er rief dann noch einen anderen Freund an (der ebenfalls Küchenchef ist), doch der hatte leider auch nicht viel zu tun. Er hat mir aber versprochen, mich nochmal anzurufen, wenn er in zwei Wochen aus dem Urlaub zurück ist. Das hat mich dann nochmals ermutigt (auch wenn ich zurzeit immer noch keinen Job habe).
Man sieht also, auch bei der Jobsuche ist das wichtigste Vitamin B. Im Zweifelsfall nehme ich halt so einen Ausbeutungsjob wie Flyer-Verteiler oder Schild-Halter an, damit meine Finanzen etwas stabiler bleiben. Oder ich ziehe auf eine Farm, wo ich dann gratis Essen und Unterkunft im Gegenzug zu einem Haufen Arbeit bekomme (so 10 Stunden sechs Tage die Woche).
Diese Woche musste ich dann auch die erste gute Freundin verabschieden (das wird mir wohl demnächst noch öfter passieren). Das ist doof, aber ich tröste mich mit dem Gedanken, dass ich dann hoffentlich andere neue tolle Menschen kennenlerne. Ich finde es vor allem krass, wie nahe einem Menschen sein können, die man erst seit einer Woche kennt. Hier ist alles anders als zu Hause. Letztens haben wir eine kleine Fotosession gemacht und uns ziemlich bescheuert angezogen und angemalt. Die Fotos lade ich aber nicht hoch, denn ein wenig peinlich sind die schon. Wenigstens hatten wir Spaß :-)
Wir haben auch einen coolen Club entdeckt, der direkt bei uns um die Ecke ist und in dem abends oft eine ziemlich geniale Live-Band spielt. So langsam fühle ich mich hier sehr wohl, ich habe jetzt schon meinen Standard-Club, meinen Standard-Supermarkt, mein Standard-Essen und was auch immer. Ich kenne so langsam auch die Stadt, die Straßen und die Menschen (vor allem Asiaten).
So jetzt hab ich auch schon keine Lust mehr zu schreiben, deswegen mach ich jetzt Schluss. Viel Spaß im Sommer, mir ist ein wenig kalt.
Hi Manuel!
Wie du siehst, gehör ich auch zu deinen Stalkern. :-)
Ich wünsch dir ne ganz tolle Zeit, viele gute und intensive Erfahrungen und passende Jobs . . . hoffe doch sehr, dass du deine erworbenen Fähigkeiten im Kaffeekochen bald auch "gewinnbringend" einsetzen kannst. Obwohl, so ein 10-Stunden-Tag auf ner Farm . . . ist doch wenigstens mal was ganz anderes . . .
So, jetzt hast du deinen Kommentar und schreibst hoffentlich weiter!?
Viele Grüße von Klaus, David und mir
Andrea