Der nächste Morgen kam bald und nachdem ich aus dem Schlafsack gehüpft war, bestaunte ich den Schwarm Pelikane, der an der Küste im Wasser kampierte. Diese Monstervögel sind schon recht beeindruckend, vor allem wenn sie alle auf einem Haufen außerhalb des Zoos hocken. Fürs Frühstück wollte ich dann die mitgebrachten Brote auf dem Barbeque aufwärmen. Während ich zum Auto zurückging, um irgendwas zu holen, stürzte sich eine Vogelschar gierig auf die Brote und fing an, daran herumzupicken. Also musste ich wohl oder übel neben dem Grill stehen bleiben, um die dreisten Viecher davon abzuhalten, einfach mein Essen zu verspeisen. Ein besonders dreister Zeitgenosse kam immer herbeigeflogen, wenn ich de Grill den Rücken zudrehte, aber zu essen hat er sich dann doch nicht getraut, der Schlaffi...
Kurz nachdem wir dann aufgebrochen waren, um unsere Reise nach Newcastle fortzusetzen, fing es an, wie aus Eimern zu schütten und hörte nicht mehr auf (also für den Rest des Blogbeitrags einfach Dauerregen vorstellen). In Newcastle fuhren wir zunächst in eine Straße, wo es kostenloses WLAN gab (ja, die gute alte Internetsucht). Wir fanden es auch, aber irgendwie hatte keiner Lust, länger da zu bleiben um es zu nutzen (also keine Fotos für euch). Dann irrten wir herum, auf der Suche nach einem coles (oder einem anderen Supermarkt). Schließlich besorgten wir uns Infomaterial in der örtlichen Touristeninformation und konnten so erfolgreich einen Outdoorladen auftreiben, um einen Adapter für unseren Kocher bzw. die Gasflasche zu kaufen (und außerdem ein USB-Ladekabel fürs Auto – man glaubt gar nicht wie toll so ein simples Teil ist.
Danach übten wir uns in der nächsten Stufe des Schmarotzens: Wir kochten unser Essen nicht nur in der Küche des YHA Hostels, sondern benutzen auch die Duschen (natürlich ohne da zu wohnen). Diese Liebesmühe für die eigene Schönheit (und den Geruch) war allerdings vergeblich, da wir gleich danach die Schnapsidee fassten, doch mal den Ort ein wenig zu erkunden und einen tollen Aussichtspunkt aufzusuchen (man erinnere sich an den strömenden Regen, vielleicht geht ihr ja einfach mal in eure Dusche und dreht das Wasser auf, um ein wenig in die richtige Stimmung zu kommen). Wir waren jedenfalls bis in die Schuhe nass, noch bevor wir die halbe Strecke zurückgelegt hatten. Die Aussicht war recht langweilig und auch der Pool direkt am Meer, in dem man normalerweise baden kann (also normale Leute machen das im Sommer), enttäuschte uns – da war nicht mal Wasser drin, in dem man lebensmüde hätte baden können. Also mussten wir unsere Badehosen unverrichteter Dinge wieder mit ins Auto nehmen und Newcastle hinter uns lassen. Newcastle wird mir immer in Erinnerung bleiben als der Ort, der gleich seinem englischen Namensgeber nicht mit Regen geizt. Überhaupt ist das Australien, was ich bisher erlebt habe, vor allem kalt, nass und groß :D
Wir fuhren weiter bis nach Port Macquarie, wo wir zunächst ein wenig durch die Stadt streiften (in diesem Ort gab es immerhin Menschen nach 18 Uhr). Auf der Suche nach einem Schlafplatz machten wir auf einem Parkplatz direkt am Strand halt und da wir das Zelt nicht aufbauen konnten, mussten alle drei im Auto schlafen. Ich verrate auf jeden Fall schonmal, dass das eine sehr unangenehme Nacht war, aber mehr dazu später im nächsten Beitrag...