In der Nacht in Port Maxquarie habe ich vielleicht zwei Stunden Schlaf bekommen, weil es mit drei Leuten wirklich eng wird. Der nächste Morgen war dafür umso besser, denn ich konnte den Sonnenaufgang über dem Meer bewundern. Während die anderen noch weiterpennten (oder es zumindest versuchten) stiefelte ich den Strand entlang und stieg über einen kleinen Hügel zum nächsten Strand. Während der ganzen Zeit bemühte sich die Sonne, endlich mal über die Kante des Meeres zu kommen. Schließlich schaffte sie es dann und vor uns lag ein schöner sonniger Tag.
Das schöne Wetter nutze ich dann auch gleich aus, schnappte mir die Badehose und stürmte ins Wasser. Es war weniger kalt als ich gedacht hatte und so genoss ich die riesigen Wellen (die Wellen hier kann man nicht vergleichen mit denen in Holland und Co). Inzwischen waren auch andere Schwimmer und Jogger unterwegs und der Strand war recht belebt, obwohl es gerade mal halb acht war (das ist wahrscheinlich einer der Effekte von einem Stadtstrand). Nachdem sich endlich auch Robin und Nick aus ihren Schlafsäcken bequemt hatten, beschlossen sie ebenfalls mal das Wasser auszutesten. Wir hingen unsere ganzen nassen Klamotten aufs Auto zum Trocknen und ich nutzte die öffentliche Dusche des am Strand gelegenen Surfclubs um mich mal wieder richtig frisch zu machen.
Endlich fuhren wir in die Stadt, um uns etwas zu essen zu besorgen und nachdem wir dann einen Supa IGA (das ist einer der großen Supermärkte hier) aufgetrieben hatten, setzten wir uns in die Sonne und fraßen (wir hatten Hunger) Brote mit Marmelade, Schokolade und Käse. Nach einer kurzen Visite beim lokalen Infobüro befanden wir so ziemlich alle Attraktionen der Stadt als langweilig und beschlossen, nur den Aufstieg zum Obelisken am Strand zu machen. Also fuhren wir zurück zum Strand, spazierten ein wenig an demselben entlang und kletterten einen schmalen und sehr matschigen Weg zum Obelisken hinauf. Die Aussicht von da oben war nicht besonders beeindruckend, weil alles zugewachsen war.
Wir verließen Port Macquarie auf dem Pacific Highways und düsten in Richtung Coffs Harbour. Auf dem Weg dahin machten wir noch einen Schlenker über Dorringo, eine kleine Stadt in den Bergen, wo es einen kostenlosen Skywalk geben sollte. Der Skywalk war zwar kostenlos, aber auch ziemlich kurz. Wir beschritten ihn und bewunderten in angemessener Weise die Aussicht. Die Hauptattraktion war aber einer Pfahl am Ende des Skywalks, an den man seiner Kamera wie auf ein Stativ schrauben konnte. Das Ergebnis könnt ihr auf der rechten Seite bewundern :D
Die Straße, die wir zurück zum Pacific Highway nahmen, war etwas abenteuerlich: Sie war schmal, größtenteils nur geschottert, sehr kurvig und immer wieder von schmalen Holzbrücken unterbrochen. Und Robins schnelle Rennfahrkünste machten die Fahrt auch nicht angenehmer (vor allem wenn man sich am Beifahrersitz festklammert und ängstlich auf die Leitpfosten auf der linken Seite starrt). Wir hielten schließlich in einer Haltebucht, um erstmal Essen zu zaubern. Das stellte sich aber als mittelschwere Herausforderung heraus: Wir hatten kein Feuerzeug, nur winzige Streichhölzer, die Nick noch in irgendeiner Tasche gefunden hatte. Die wollten sich aber leider nicht so recht entzünden, sodass wir schließlich den Zigarettenanzünder zur Hilfe nahmen. Der Kocher war instabil und verschütte fast unser ganzes Wasser, sodass wir dann mit unserem winzigen Rest die Kartoffel kochen mussten. Wir schafften es letztlich aber, doch noch ein vernünftiges Mahl zu fabrizieren: Kartoffeln und Blumenkohl mit Sahnesoße (in der riesige Fleischbrocken schwammen).
So gestärkt setzten wir unsere Reise nach Coffs Habour fort und fanden dort einen Schlafplatz in einem Vortort. Dort gab es einen Park, der vom Regen halb unter Wasser stand und in dem es explizit verboten war, dort Golf zu spielen. Wir bauten unser Zelt auf und saßen noch ein wenig zusammen und spielten Karten (Arschloch in der deutschen und der schwedischen Version, die schwedische ist viel interessanter). Schließlich begaben Robin und ich uns ins Zelt und Nick ging ins Auto. Endlich konnte ich mal wieder vernünftig schlafen (ohne Rucksäcke ist das Zelt brauchbar). Mehr kommt dann in der nächsten Folge nach der Werbepause.
Schön, dass es ab und zu auch mal Vitamine gibt... :-)
Und noch schöner, dass Du Deine Freiheit genießt. Weiter so!
Warum bist Du eigentlich noch Zivildienstleistender???
Tja, ich war bisher immer zu faul das zu ändern :P Du solltest doc eigentlich wissen, dass ich ein fauler Mensch bin :D