Nach einen weiteren kostenlosen Frühstück, fuhren wir in Richtung Fähre. Dieses Mal hatten wir genug Wasser eingepackt, die Kilometer abgecheckt (es waren in etwa 25 insgesamt) und waren auch früh genug am Start. Wir erreichten die Fähre, kauften uns Tickets und konnten so gerade noch auf die Fähre flitzen, bevor diese auch schon abfuhr. Während der 45-minütigen Fahrt waren ein paar Mal Delphine zu entdecken, die sich im Wasser tummelten (Leider war ich nicht schnell genug für ein Beweisfoto). Nach der Ankunft der Fähre merkten wir dann, dass wir wohl die einzigen Touristen waren, die zu Fuß auf der Insel unterwegs waren. Die anderen hatten entweder ihre Geländewagen oder stiegen in einen der vielen Allradantrieb-Geländetourenbusse. Diese Monster von Autos sahen teilweise eher aus wie LKWs oder Panzer, als wie Busse. Wir jedenfalls stapften los in Richtung Central Station (dem zentralen Punkt der Insel, wo auch die Ranger rumhängen und man einen Haufen Informationen und Ausstellungen für die Touristen findet).
Nach etwa anderthalb Stunden und acht Kilometern erreichten wir diese, legten eine kurze Rast ein und folgten dann einer Touristengruppe und ihrem Führer, der ihnen die Geschichte der Insel erläuterte und diverse Ausstellungsstücke vorführte. Wir beschritten einen kurzen Weg über einen Holzsteg, der entlang eines Flusses durch den Urwald führte und eine mehr oder weniger große Attraktion zu sein schien. Schließlich machten wir uns auf den Weg zu einem der zahlreichen Seen der Insel, dem Lake Birrabeen. Der Weg schien nicht viel benutzt zu werden, denn er war recht schmal und teilweise schon überwuchert oder von umgefallenen Bäumen belagert. Die ganze Zeit über begegnetetn wir keinem Menschen, ausgenommen einer kleinen Gruppe von Wanderern, die augenscheinlich auf dem Great Walk der Insel (einer 90km-Wanderung in mehreren Etappen) unterwegs waren. Gegen nachmittag erreichten wir nach weiteren sieben Kilometern endlich den See und marschierten an dessen Ufer entlang, bis wir einen wunderschönen Sandstrand erreichten, der von einigen Touristengruppen belagert war.
Wir ließen uns auch dort nieder, schmierten uns mit Sonnencreme ein und vertilgten Brote und Müsliriegel. Leider hatten wir fast keine Zeit mehr, denn wir mussten ja noch den Rückweg schaffen und die letzte Fähre um fünf Uhr erreichen. Also schlüpften wir schnell in die Badehosen und nahmen das Wasser in Angriff, das sich als angenehm warm und klar herausstellte. Es gab keine nennenswerten Wellen, keine Quallen und keine Steine, kurzum: Es war der perfekte Strand zum schwimmen. Nach einigem Planschen im Meer und einigen vorsichtigen Tauchversuchen, bei denen wir feststellten, dass der See doch ziemlich tief ist, kehrten wir an die Strand zurück.
Wir machten uns auf den Rückweg, umrundeten den See nun von der anderen Seite und folgten dabei einer Piste für die Autos, bis wir dann wieder auf unseren Wanderweg trafen und diesem bis zur Central Station folgten. Mit noch fast zwei Stunden für die übrigen acht Kilometer waren wir recht zuversichtlich, dass wir die Fähre noch erreichen würden. Eines der Autos auf dem Weg zur Fähre hielt neben uns an und fragte uns, wohin wir denn unterwegs wären. Der Fahrer hätte uns gerne mitgenommen, aber sein Auto war schon voll, also düste er weiter in Richtung Strand. Schließlich kam uns aber ein Auto entgegen, wendete und der Fahrer stellte sich als der selbe wie zuvor heraus. Er war zurückgekommen, um und mitzunehmen! (Ein Hoch auf die Freundlichkeit der Australier) So erreichten wir dann die Anlegestelle schon um halb fünf und wurden von den freundlichen Menschen, die uns mitgenommen hatten für bekloppt erklärt, denn diese glaubten, wir hätten es nicht rechtzeitig zur Fähre geschafft. Wir jedenfalls waren müde und dankbar für die Mitfahrgelegenheit, auch wenn wir es bestimmt auch so hinbekommen hätten (und als einzige so bescheuert zu sein, die Insel zu Fuß zu erkunden, hat mich auch ein wenig stolz gemacht).
Zurück am Auto fuhren wir nochmals ins Hostel und nutzen Duschen und Toaster. Danach ging die Reise weiter nach Bundaberg. (Nun folgt nur noch die altbekannte Prozedur des Herumfahrens, bis ein Parkplatz gefunden ist, und anschließendes Schlafengehen, die hier aus Platzspargründen weggelassen wird...) Gute Nacht.