Mal wieder viel zu spät kommt hier mein Bericht zum Cape Tribulation (ich werde immer schreibfauler). Am Freitag habe ich mich zusammen mit Katerine, meiner dänischen Putzkollegin, und Kristin, einer Deutschen, die ich am Abend zuvor im Hostel kennen gelernt hatte, auf den Weg nach Norden gemacht.
Erster Stopp war Ellis Beach, ein wunderschöner Strand im Norden von Cairns. Wir wollten allerdings nicht schwimmen gehen, da noch viel auf dem Tagesprogramm stand. Im übrigen ist im Moment Stinger-Saison. Stinger sind kleine durchsichtige Quallen, die hochgiftig sind und während der Regenzeit vermehrt in Strandnähe herumschwimmen. Deswegen gibt es auch immer Stationen an den Stränden, wo man Essig findet, um diesen über einen Stich zu schütten. Wenn man nicht rechtzeitig Hilfe bekommt, kann man von einem solchen Quallenbiss sterben. Von daher gibt es zum Schutz der Menschen, die natürlich nicht aufs Baden verzichten wollen, eingegrenzte Bereiche mit Netzen, die vor diesen Biestern schützen (siehe Foto).
Nächster Halt war dann Port Douglas, wobei es in dem Ort nicht sonderlich viel zu sehen gab. Wir besichtigten einen Aussichtspunkt, von dem aus man die Bucht und den Ort überblicken konnte. Ich bestieg außerdem einen riesigen Feigenbaum (Fig Tree). Das ist jetzt aber nicht etwa ein Baum mit Feigen dran, sondern einfach ein tropischer Baum mit Luftwurzeln. Naja, guckt euch halt einfach das Foto an...
Nächster Halt war die Mossman Gorge, eine Schlucht, durch die der Mossman River hindurch plätschert. Dort kann man schwimmen gehen und einen schönen Boardwalk mit Hängebrücke entlang spazieren. Ich habe schnell noch dort versteckten Geocache gehoben und danach ging es dann zurück. Am Ende des Walks gab es einen gigantischen Urwaldbaum, richtig beeindruckend und Tarzanstyle und so. Leider hatte meine Kamera beschlossen, sich mir zu verweigern.
Schließlich erreichten wir die Fähre, mit der wir den Daintree River überquerten, um dann den Daintree National Park zu erreichen. Auf der anderen Seite gibt es dann keinen größeren Ort mehr, sondern nur vereinzelte Häuser und eine Menge Regenwald. Wir fuhren weiter zum Rainforest Discovery Center, erfuhren aber dort, dass dieser schon geschlossen hatte und wohl 25 AUD Eintritt kostete. Wir waren uns einig, dass dieses Geld besser woanders inverstiert sei, denn für einen Skywalk zwischen den Wipfeln der Bäume wollten wir nicht so viel Geld investieren.
Nach einem kleinen Spaziergang durch den Regenwald (denn am Cape Tribulation gibt es Unmengen von kurzen Boardwalks) machten wir uns auf die Suche nach einem Hostel. Wir wurden fast am Ende der Straße (danach beginnt eine Strecke, die man nur noch mit 4WD, also Geländewagen befahren kann) schließlich fündig. Unsere Wahl fiel auf das Beach House, ein abgelegenes Resort, mit im Wald verstreuten Häusern. Für gerade mal 28 AUD pro Nacht konnten wir dort übernachten und bekamen sogar noch ein kostenloses Frühstück (was allerdings wie zu erwarten nicht so der Knaller war).
Am nächsten Morgen brachen wir dann auf und suchten zunächst einmal einige weitere Boardwalks auf, um die Regenwaldatmosphäre in uns aufzusaugen. Denn der Daintree Rainforest ist eine der UN World Heritage Areas (Weltnaturerbe) und kann mit sehr vielfältigen Arten von Pflanzen und Tieren aufwarten. Neben sehr großen Bäumen, war das wohl coolste Erlebnis ein großer Fisch, der zwischen den Mangroven schwamm und diese ablutschte. Leider habe ich davon kein Foto, also gibt's für euch nur ein Foto von einem Baum.
Unsere nächste Aktion war eine kleine Bootstour auf einem Flüsschen, bei der es darum ging, aufmerksam um sich zu spähen und wilde Tiere zu erblicken. Ich versuchte gegen meine aufkommende Müdigkeit anzukämpfen, aber das viele Autofahren forderte seinen Tribut und so schreckte ich halb aus dem Schlaf, als der Bootsführer uns mit einem lauten Schrei auf ein Krokodil am Flussrand aufmerksam machte. Besonders beeindruckend war das Vieh nicht, es war gerade mal zwei Meter lang und sah nicht sonderlich gefährlich aus. Aber immerhin kann ich jetzt den Punkt Krokodil von meiner Muss-Ich-Noch-In-Der-Wildnis-Sehen-Liste streichen. Yeah! (Im übrigen hab ich ab hier sowieso keine Fotos mehr, weil die Batterien meiner Kamera leer waren, ich muss mir noch die Fotos meiner Mitfahrerinnen besorgen - also alle Lesefaulen, die lieber einfach nur ein paar hübsche bunte Bildchen anschauen wollen, können ab dieser Stelle aufgeben)
Schließlich suchten wir noch die Ice Cream Company auf und das war definitiv eines der Highlights unseres Ausflugs. Diese Eisdiele der etwas anderen Art lag inmitten eines schönen Gartens und die Eissorten entstammten diesem. Dort kam ich in den Genuss von exotischen Eissorten, Jackfruit, Ananas, Himbeere (weniger exotisch, aber trotzdem lecker) und Wattle Seed standen auf der Eiskarte des Tages.
Als letztes suchten wir noch das Blue Hole auf, eine Art Geheimtipp für alle Schwimmwütigen. Es handelt sich dabei um eine Flußbiegung, die etwas abgelegen ist, die aber mit Krokodilfreiheit und blauem Wasser überzeugen kann. Ich ging mal wieder als einziger schwimmen (immer diese wasserscheuen Gesellen :P), Fotos gibt es später mal.
Auf dem Rückweg legten wir noch eine Schlafpause am Strand in der Cow Bay ein und fuhren schnell noch an einer WW II Gedenkstätte vorbei. Da wird einem erst einmal wieder bewusst, dass es wirklich ein Weltkrieg war, der auch vor dem abgelegenen Australien nicht Halt gemacht hat, denn auch hier sind Bomben gelandet. Die Gedenkstätte selbst war aber höchst unspektakulär und ich bin erst einmal daran vorbeigefahren.
So, das war der Trip nach Cape Tribulation, mehr Fotos gibt es vielleicht später noch.