Nach drei Monaten in Cairns habe ich es endlich hinaus auf das Great Barrier Reef geschafft. Meine Reise unternahm ich mit Down Under Cruis and Dive und ihrem Schiff, der Osprey V. Um es schon einmal vorweg zu nehmen, dieser Tag war einer meiner besten in Cairns.
Zunächst schipperten wir also hinaus aufs Riff und wurden währenddessen ins Tauchen und Schnorcheln eingewiesen. Schließlich erreichten wir das Riff und ich sprang mit einem sexy Stinger-Suit in die Tiefen (naja, eigentlich eher an die Oberfläche, denn Schnorcheln unter Wasser ist nicht ganz so einfach). Und ich muss sagen, das Riff ist einfach unglaublich beeindruckend. Konnte ich zuvor noch nicht verstehen, warum jemand den unglaublich langweiligen Job eines Marinebiologen wählen könnte, so habe ich nun doch Verständnis dafür.
Denn unter der Oberfläche befindet sich eine ganz andere Welt, wie auf einem anderen Planeten, in einem Märchen. Überall wimmelt es von Fischen, einige winzig klein in riesigen Schwärmen, andere groß, und jeder schöner und individueller gestaltet. Die Korallen beeindrucken mit bunten Farben, abstrakten Formen, man hat das Gefühl man sieht einen Wald eines fernen Sterns und erwartet jeden Augenblick das Auftauchen von Atlantern hinter dem nächsten Felsen.
Schnorcheln im offenen Meer mit dem Boot als einzigem Land in Sicht ist schon etwas beängstigend, vor allem wenn man wieder mal Wasser einatmet. Doch angesichts der Pracht unter Wasser vergisst man schnell, sich über solche Sachen Gedanken zu machen.
Dann war meine Gruppe mit Tauchen dran. Mit Bleigewichten und einer schweren Gasflasche bepackt ging es dann ins Wasser. Dort wird man dann zunächst vom aufgeblasenen Rucksack über Wasser gehalten, um dann zunächst mal den Kopf ins Wasser zu stecken und sich an das seltsame Gefühl zu gewöhnen, dass man unter Wasser atmen kann. Dann geht es an das Üben der beiden Grundtechniken: Erst wird die Maske von imaginärem Wasser befreit, indem man sie am oberen Ende festhält und dann durch die Nase ausatmet. Und dann kommt der etwas unheimliche Teil der Übung, man muss den Regulator aus dem Mund nehmen, eine Weile ausatmen und ihn dann wieder reinstecken. Dann muss man scharf die restliche Luft rauspusten, um das Wasser aus dem Regulator hinauszubefördern.
Die anderen Mitglieder meiner Gruppe hatten Probleme unbekannter Art (ich war zu sehr mit atmen beschäftigt, um großartig etwas mitzubekommen) und so war ich dann der einzige, der mit dem Tauchlehrer in die Tiefen entschwebte. Es ist schon krass, wie schnell der Druck unter Wasser steigt, sodass man ständig den Druck auf den Ohren und unter der Maske ausgleichen muss. Leider haben wir keine Schildkröten oder Haie gesehen, dafür aber viele Nemos, Korallen andere Fische. Am coolsten waren die Riesenmuscheln, die aussehen wie ein großer Mund und die sich bei Berührung zuziehen.
Schließlich ließ mich der Tauchmeister auch mal für ein paar Momente alleine tauchen, während er dich hinter mit blieb. So habe ich auch mal einen kleinen Vorgeschmack bekommen, wie richtiges Tauchen wohl so ist und mir gefällt es :D Ich denke wenn ich genug Geld zusammenbekomme, werde ich mein PADI Tauchschein irgendwann mal machen...
Während der Mittagspause ging es dann weiter zum nächsten Riff, dem Hastings Reef, und wir verspeisten ein "Aussie Barbeque Lunch". Danach ging es wieder ins Wasser, dieses Mal begrüßte uns Wally, ein riesiger Napolen-Lippfisch, der sich sogar streicheln ließ. Dieses zweite Riff war noch schöner als das erste und ich verbrachte zwei Stunden im Wasser, immer wieder tauchend, um die Korallen und Fische näher in Betracht zu nehmen. Das einzige, was einem Riffhai nahe kam, war ein etwa eins-fünfzig Meter langer Raubfisch, der in der Nähe des Bootes schwamm.
Auf der Rückfahrt wurden wir dann von Elvis unterhalten, einem coolen Aboriginal, der Lieder auf seiner Gitarre spielte, sich über alle möglichen Länder und Mitreisende lustig machte. So fand der Tag einen guten Ausklang. Trotz Regen und etwas Seekrankheit ein sehr gelungener Tag :)
hocherotischer anzug