Schon bei meiner Ankunft im Hostel in Byron Bay machte dieses einen seltsamen Eindruck. Denn die Rezeption war zwar offen, aber niemand war da. Ich rief mit de Telefon, das dort herumstand den Manager an und dieser meinte es wäre in Ordnung, wenn wir alles am nächsten Morgen regeln würden. Soweit so gut.
Später lernte ich dann Cassy kennen, die im Hostel arbeitete und für die Putzerei zuständig war. Und das alleine in einem Hostel mit etwa 80 Betten! Scheinbar war der Besitzer die meiste Zeit nicht da und im Pub, um sich zu betrinken. Laut ihr würden die Räume im Allgemeinen überhaupt nicht gesäubert und oft vergäße er auch die Betten abzuziehen. Überhaupt machte das Hostel in meinen durchs Putzen geschärften Augen einen recht heruntergekommenen Eindruck. Und wie ich erfuhr, beantworteten oft Gäste Telefonanrufe oder zeigten Neuankömmlingen die Zimmer. Auch ich hätte ohne Probleme eine Zimmer bekommen können, denn besonders viele Gäste waren nicht anwesend (etwa ein Dutzend insgesamt). Wir alle waren uns jedenfalls einig, dass es eine Schande ist, ein so tolles Hostel so verkommen zu lassen. Ich jedenfalls träumte davon, dieses Hostel zu kaufen und natürlich alles besser zu machen (oder so ähnlich). Es kostete ja auch nur billige 1,2 Millionen. Hier ein paar Eindrücke vom "Baumhaus".
Ich schlief also auf einer Art Couch, denn ich hatte wenig Lust, mein Zelt aufzubauen (zumal es auf diese Weise auch noch bequemer war). Und es war ja sowieso niemand anwesend, der sich hätte beschweren können. Am nächsten Morgen machte ich dann zusammen mit Mark, einem Engländer, eine kleine Wanderung hinauf auf den Bicton Hill. Wir hofften, auf dem Weg einen Blick auf einen Kasuar werfen zu können. Diese seltenen Vögel gibt es nämlich nur im tropischen Norden von Queensland und sie sind ziemlich selten (und groß). Aber wir hatten kein Glück, sodass wir uns mit dem grandiosen Ausblick über Mission Beach begnügen mussten.
Im Hostel gab es jedenfalls eine beeindruckende Sammlung von Insekten zu bestaunen, die sich beinahe überall herumtrieben (allerdings ist es schwer, die zu fotografieren, also habt ihr Pech gehabt). Darunter riesige Käfer und Motten und einige schöne Schmetterlinge. Und außerdem wimmelte es bei Nacht draußen von Kröten, sodass man aufpassen musste, wo man seine Füße platzierte.
Zurück im Hostel lernte ich einige Deutsche kennen, von denen einer Angeln ging, um das Abendessen etwas aufzupeppen. Da er allerdings den letzten Bus zurück zum Hostel verpasste, mussten wir ihn dann suchen fahren. So kam ich dann auch noch zu meinem Anteil am gefangenen Fisch, der trotz seinem nicht besonders fischigen Geschmack nicht wirklich mein Freund wurde.
Am nächsten Morgen brach ich dann auf in Richtung Airlie Beach auf (nachdem der Manager entgegen meiner Hoffnungen doch daran gedacht hatte, mir Geld abzuknöpfen). Und damit folgte dann die nächste Stufe meiner Kombo, denn dieses Mal vergaß ich direkt mal alle meine zuvor gewaschenen Hosen, sodass ich nun gerade einmal im Besitz von meiner Badehose und einer kurzen Sporthose bin. Und ja, ihr dürft mich gerne dazu beglückwünschen. Und mein Handtuch, was ich als Ersatz für das zuvor vergessene bekommen hatte, habe ich natürlich auch vergessen...
du bist schon ein bisschen blöd, deine ganzen Sachen zu vergessen.... :D