Am Morgen des 22. Februars wurde wir von Sonnenschein begrüßt und es schien sich ein schöner Tag anzubahnen. Wir fuhren weiter zum South Cape und erstanden ein Nationalpark-Ticket für zwei Monate (Alternative zum Tagesticket) für unseren Van samt Insassen. Denn in Tasmanien muss man für sämtliche Nationalparks eine geringe Gebühr bezahlen, wenn man dort hineinfahren will. Wir parkten die Karre und machten uns auf einen kleinen Spaziergang.
Dieser führte uns zuerst zu einer großen Walskulptur, bei der wir über die Geschichte des Walfangs in dieser Bucht informiert wurden. Die Walfänger fuhren in ihren Nussschalen heraus, wenn einer der Wale zum Entspannen in die recht ruhige Bucht kam, und pieksten ihn erstmal ordentlich mit den Harpunen, um ihn dann an einen der Strände zu ziehen und zu zerfleddern. Damit trugen sie erfolgreich zur deutlichen Dezimierung der Walzahlen bei und machten das Wasser der Bucht regelmäßig blutrot. Überreste der Knochen finden sich teilweise immer noch an den steinigen Stränden der Bucht (oder eher Fjord).
Weiter ging es am Strand entlang im Super Mario Stil, denn sämtliche Beschreibungen des Weges hatten vergessen zu erwähnen, dass bei Flut der Strand von heimtückischen Wellen heimgesucht wird. Um also trockene Füße zu behalten, muss man geschickt in sprintender Weise ausweichen. Ich habe diese Technik mal in dem Video rechts für euch dokumentiert.
Schließlich erreichten wir das Südkap, den südlichsten Punkt von Tasmanien und damit quasi auch von Australien. Weiter südlich gibt es lediglich noch ein paar vereinzelte unbewohnte Inseln und schließlich die Antarktis. Der Gedanke scheint einem sehr glaubhaft wenn man die Winde der "Roaring 40s" abbekommt: Diese sind in den 40. - 49. Breitengraden so gut wie ungebremst, denn die einzigen Landmassen in ihrem Weg sind Patagonien, Tasmanien und Neuseeland. Deswegen und aufgrund der Nähe der Antarktis hat man in Tasmanien ziemlich kaltes Wetter mit viel Regen und Stürmen - also wie zuhause.
Wir erreichten die Ruine der alten Walfängerbaracken und schließlich das Leuttürmchen am Ende des Weges. Es ist schon ein schönes Gefühl gewissermaßen am Ende der (bewohnten) Welt zu stehen. Und die Landschaft in Tasmanien ist der Hammer: Wunderschöne Strände, wilde Natur, hohe schneebedeckte Berge im Hintergrund, verrückte Tiere, unberührte Einsamkeit und ab und zu sogar schönes Wetter. Nachdem wir ein paar obligatorische Skulpturen errichtet hatten, machten wir uns schließlich auf den Rückweg.
Weiter ging es nach Hobart, denn ein Freund von Matrin mit dem Namen Alex wollte vom Flughafen abgeholt werden. Martin checkte m Pickled Frog ein, denn sein Kumpel wusste noch nichts von seinem Glück, dass er im kalten Tasmanien campen würde und war entsprechend nicht vorbereitet. Nachdem wir den Neuen am Flughafen abgeholt und die beiden im Hostel verfrachtet hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. Fündig wurden wir auf halber Höhe des Mount Wilson, von dem ich euch im nächsten Beitrag mehr berichten werde...
So, jetzt seit ihr dran mit kommentieren und Begeisterungsrufen, falls das hier überhaupt noch einer mitliest nach meiner langen Funkstille.
Beifallsruf!
Warum hast du den Wal totgehauen? :-)
Der war so süß, da wollte ich ihn mit nach Hause nehmen. Aber er wollte einfach nicht :S