Die Tasman-Halbinsel ist wohl eine der Hauptattraktionen auf Tasmanien und wir machten uns daran, sie zu erkunden. Die gesamte Halbinsel wird als Reservat für den tasmanischen Teufel genutzt, denn es gibt nur eine schmale Landbrücke als Verbindung zum Festland und diese bietet so eine natürliche Barriere. Aber wozu ein Reservat? Die armen Viecher haben Krebs, der ihr Gesicht schrottet und sie dann umbringt und außerdem auch noch ansteckend ist. Um die Epidemie einzudämmen und die außerordentliche Spezies am Leben zu halten werden die infizierten Viecher ausgefiltert und die gesunden können dann glücklich auf der Halbinsel herumtollen (Yay!). Neben dem tasmanischen Teufel (den es nur auf Tasmanien gibt und der wie schon gesagt vom Aussterben bedroht ist) gibt es aber noch andere Attraktionen... Weiterlesen
Ein Ausflug in die Geschichte
Reif für die Insel
Den Morgen verbrachten wir erstmal mit fruchtlosen Surfversuchen im kalten Wasser am Strand. Nach etwa zwei Stunden ohne brauchbare Ergebnisse gaben wir aber schließlich auf. Denn wir hatten lediglich kleine Surfbretter und recht kleine Wellen, eine Kombination die nicht sonderlich gut funktioniert. Auf dem Rückweg lief uns dann ein Ameisenigel über den Weg. Dabei handelt es sich um ein sehr seltsames australisches Tier, einen Igel mit einem langen Schnabel. Damit ihr euch selbst ein Bild von dem putzigen Viech machen könnt, gibt es mal wieder ein Video (Yay!)... Weiterlesen
Kevin und sein Haus
Jetzt habe ich mehr als einen Monat bei Kevin gearbeitet und denke, es ist mal Zeit euch darüber zu informieren. Ich habe euch ja schon berichtet, was ich so getan habe und was der Kevin denn so für einer ist. Aber hatte ich letztes Mal noch die Schätzung, dass seine Ehe maximal zwei Jahre hält, bin ich jetzt nicht einmal mehr sicher, ob sie den Umzug überlebt. Zwei Wochen habe ich mit Joseph gearbeitet, einem Taiwanesen auf Sinnsuche in Australien, ein sehr freundlicher und intelligenter Mensch. Ich hoffe, dass wir wieder aufeinander treffen, wenn er aus Neuseeland wieder kommt. Dann habe ich zwei Wochen mit David gearbeitet, einem Deutschen, ein ruhiger und lieber Mensch, dessen Gesellschaft ich immer genossen habe. Er ist inzwischen auf dem Rückweg nach Deutschland, nachdem er jetzt seit Jahren mit kleineren Unterbrechungen auf Reisen war. Es war auf jeden Fall eine gute Zeit, in der ich handwerklich und menschlich wieder einiges gelernt habe und einfach tolle Menschen kennenlernen durfte. Ansonsten habe ich jetzt also Fotos für euch (drauf klicken für mehr Infos):
Inzwischen habe ich aber Urlaub und morgen geht es los in Richtung Tasmanien. Praktischerweise habe einen Deutschen getroffen, der einen ziemlich schnieken Camper-Van besitzt und mit dem ich mich dann auf die Reise mache. Insgesamt sind wir vier deutsche Jungs, die dann die Insel unsicher machen. Ich freue mich endlich aus Sydney in die Wildnis zu kommen, aus dem Arbeitsleben in den Urlaub.
Ich habe mir vom erarbeiteten Geld dann eine Kamera gegönnt, mit der ich jetzt bessere Fotos und HD Videos machen kann. Außerdem schicke ich noch ein Paket mit etwas Zeug, das ich nicht mehr brauche, nach Hause. Schade ist bloß, dass ich wieder einige liebe Menschen zurücklassen muss, aber so ist das Leben und es geht weiter, ich bin gespannt auf die neuen Erlebnisse, die kommen werden.
Australia Day
Da ihr alle sicherlich schon seit Wochen gelangweilt auf eure Bildschirme starrt und nur darauf wartet, wieder mal etwas von Down Under zu hören, möchte ich euch jetzt mal wieder mit brandaktuellen Neuigkeiten versorgen. Am 26. Januar ist der Australia Day, einer der größten Feiertage in Australien. Während die Australier an diesem Tag die Entstehung ihres Landes mit viel Alkohol begießen, ertränken die Aboriginals ihren Kummer über vergangene Zeiten ebenfalls im Glas. Da mir aber nicht nach deprimierter Stimmung zumute war, habe ich mich lieber den feiernden Menschen angeschlossen. Schließlich ist Australien bei allen Problemen ja durchaus ein Land, auf das man stolz sein kann.
So habe ich dann den Tag am Strand verbracht und die Sonne genossen. Am Abend war ich mit Sidney, Yuki, Kaori und Yoshimi im Darling Harbour und habe mir das Feuerwerk angesehen. Das war zusammen mit der Lichtshow, bei der bunt beleuchtete Boote durch den Hafen kreuzten, durchaus in der selben Liga wie das Feuerwerk um Jahresanfang. Auch wenn es wohl nicht mit einer explodierenden Harbour Bridge mithalten kann, war es dennoch ein sehr beeindruckender Anblick.
Schließlich war ich noch ein paar Bierchen trinken in einer Dachterrassen-Bar, wobei ich mal wieder einiges über Japaner gelernt habe, vor allem aber, dass ich sie nicht verstehe. Aber daran kann ich ja noch arbeiten, denn immerhin gibt es hier im Hostel fast genauso viele Japaner wie Deutsche.
Weihnachten und Neujahr
Nun habe ich ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr gemeldet. Also kommt hier mal eine kurze Zusammenfassung der letzten Wochen: Ich habe gearbeitet. Außerdem war da noch Weihnachten und Neujahr.
Während der Weihnachtstage und über Neujahr gab es leider keine Arbeit, also habe ich meine Zeit im Hostel verplempert.Mein Weihnachtsessen war wenig spektakulär, da mich meine Kochkünste etwas im Stich gelassen haben. Nichtsdestotrotz war es mal was anderes, die Zeit bei 30 Grad mit Tannenbaum und ohne Schnee zu verbringen. Die Weihnachtsstimmung ist trotzdem etwas auf der Strecke geblieben. Hier im Hostel finden sich einige nette Menschen, einige Drogenopfer, so manche seltsamen Gestalten (so wie ich) und ein paar Idioten – also die perfekte Weihnachtsgesellschaft.
Neujahr jedenfalls war großartig. Ich hatte mich zusammen mit einigen Freunden aus dem Hostel auf den Weg in Richtung botanischer Garten gemacht. Auf dem Weg habe ich sie dann verloren und bin etwas durch die Stadt geirrt, bis ich endlich einen von ihnen erreichen konnte. Also machte ich mich auf den Weg zum Opernhaus und konnte mich so gerade noch durch den sich schließenden Zaun quetschen, bevor die Gegend um drei Uhr abgeriegelt wurde.
Von da an saßen wir also in der prallen Sonne und spielten Karten, während wir auf das Spektakel warteten. Am Abend kam dann eine Flugschau, bei der Flugzeuge Loopings drehten und Rauchzeichen an den Himmel schrieben. Dann um neun Uhr kam das kurze Feuerwerk für die lieben Kleinen, damit diese nach Hause und in ihr Bettchen verfrachtet werden konnten.
Schließlich war es dann Mitternacht und das große Feuerwerk begann. Und ich muss sagen, dass sich das Warten definitiv gelohnt hat. Denn die in Flamen stehende Harbour Bridge ist ein ziemlich beeindruckender Anblick. Und ein professionelles Feuerwerk ist nicht zu vergleichen mit dem Chaos, das in Deutschland zum Jahresende veranstaltet wird. Für Fotos war meine Kamera leider viel zu schlecht und das Video ist mir leider abhanden gekommen, also müsst ihr euch mit offiziellen Bildern oder Videos begnügen.
In den letzten zwei Wochen habe ich für Kevin gearbeitet, der renoviert. Außerdem hat er noch ein zweites Haus, das er ebenfalls aufpolieren lässt. So hatte ich das Vergnügen, Löcher zu buddeln, den Garten zu roden, Teppichboden rauszureißen, Einbauschränke zu demolieren, Türen abzuschrauben, Beton zu gießen, Zeug zu schleppen, seinen Krempel von einem Lagerraum in den anderen umzuziehen, Steinplatten zu verlegen und einen Zaun zu bauen. Der ganze Spaß bringt mir 150 Dollar pro Tag ein, was ein recht guter Lohn ist, wenn Kevin nicht wie immer überziehen würde. Denn er guckt nie auf die Uhr und findet ein Ende.
Kevin ist jedenfalls ein gutes Beispiel dafür, dass Geld nicht glücklich macht: Denn wenn ich mir angucke, wie er seine Kinder anschreit und sich mit seiner Frau streitet, dann gebe ich der Ehe noch maximal zwei Jahre. Und eine gute Beziehung zu seinen Kindern wird er mit seinen Militärmethoden vermutlich auch nicht hinbekommen. Vielleicht sollte er mehr Zeit mit seiner Familie und weniger mit Renovieren verbringen, denn was nützt einem ein tolles Haus und viel Geld, wenn man am Ende alleine darin hockt (oder man selbst vor der Tür landet).
Letzte Woche habe ich mich dann noch einmal mit meinen lieben Ex-Kollegen aus Cairns getroffen und bin mit Steve und Katrine an den Bondi Beach gegangen. Dort haben wir uns dann von den mannshohen Wellen durch schütteln lassen und die Frauen in Bikinis begafft (also Steve und ich). Zum Ausklang des Tags haben wir uns im Bondi Social Restaurant niedergelassen, denn dort arbeitet Steve als Hilfsmanager. Die Aussicht von dort ist grandios und das Essen genial (das beste was ich in Australien bisher gegessen habe): Schweinebauch mit Thai-Karamell und Babytintenfisch-Salat mit frischer Minze. Klingt seltsam, war aber ein Gaumenschmaus.
Von dem Geld, was ich schon auf die hohe Kante gelegt habe, werde ich vermutlich erst mal einige mehr oder weniger nötige Dinge erstehen und ein Paket mit überflüssigem Krempel nach Hause schicken. Und dann geht es irgendwann weiter nach Melbourne und Tasmanien. In der nächsten Zeit gibt es vermutlich nicht viel zu berichten, ich werde weiter schuften und ansonsten meine Zeit verschlafen, ab und zu an den Strand gehen oder andere unspannende Dinge tun. Also erwartet nicht zu viel.
Und ich werde meine Zeit weiter nutzen, um mir Gedanken darum zu machen, was ich denn eigentlich so mit meinem Leben machen will, was ich in der nächsten Zeit tun werde. Bleibe ich vielleicht ein Jahr länger in Australien? Neuseeland? Asien? Südamerika? Afrika? Irgendwann vielleicht sogar wieder nach Hause? ;-) Meine Vision für 2020 ist mir recht klar und fällt recht klassisch aus: Familie ist nun einmal eine der besten Erfindungen. Ich wünschte bloß, ich könnte einfach die Strecke dazwischen überspringen, aber das wäre wohl geschummelt. Also befinde ich mich auf der selben Suche wie meine Mitmenschen, auch wenn sich jeder auf eine andere Art und Weise darum drückt. Jetzt aber genug davon, ich überlasse euch jetzt der Vorfreude auf den nächsten Wortschwall von mir :-)